Konsum Rochsburg

Die Verwandlung vom „Konsum“ zum Rastplatz für Wanderer


Der Ortsteil Rochsburg gehört aufgrund seiner Lage im Tal der Zwickauer Mulde und mit dem Schloss Rochsburg zu den wichtigsten anerkannten Ausflugsorten der Region. Viele Wanderwege führen über die „Brücke an den Muldenschleifen“ und in den Ort hinein. Zwangsläufig kamen die Wanderer an dem ehemaligen „Konsum- Gebäude“ vorüber, welches bis 2013 immer mehr verfiel und sich zu einem Schandfleck im Ort entwickelte. In dem um ca. 1930 gebauten Wohnhaus wurde im Erdgeschoss eine Fleischerei eingerichtet. Wenig später kam ein kleiner Fleisch- und Wurstwarenladen hinzu. Im Jahr 1948 wurde in der nicht mehr existierenden Fleischerei ein Konsum-Laden eingerichtet. Die oberen Geschosse dienten weiterhin als Wohnungen, die vor allem auch wegen der notwendigen Unterbringung der vielen Kriegsflüchtlinge dringend benötigt wurden. Zu DDR-Zeiten waren allerorts „Konsum-Läden“ üblich, ähnlich den in manchen Orten noch existierenden „Tante-Emma-Läden“. Sogenannte „Kaufhallen“ bzw. „Super-Märkte“ gab es nur in Großstädten ab den 1960iger Jahren. Die Ladenräume in Rochsburg wurden 1971/1972 wenigstens vergrößert, so dass das Angebot etwas umfangreicher werden konnte, aber Südfrüchte gab es kaum zu kaufen, was heutzutage unvorstellbar ist. Der „Konsum-Laden“ sicherte bis zum Zusammenbruch der DDR im Jahr 1989 die Grundversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Lebens. Kurze Zeit nach der Wende ging die mittlerweile privatisierte „Konsum-Gruppe“ insolvent und der größte Teil der Läden wurde geschlossen, so auch in Rochsburg. Selbst die Wohnungen in den oberen Geschossen des Wohnhauses wurden leergezogen. Damit stand der Gebäudekomplex seit etwa 1998 leer und verfiel zunehmend. Gleichzeitig, mit dem Niedergang der „Konsum-Gruppe“, wurde das Grundstück herrenlos. Die Stadt Lunzenau erwarb es im Jahr 2012 vom Freistaat Sachsen mit der Zielsetzung, das Gebäude abzubrechen und die Fläche zu begrünen, zusätzlich sollte eine Sitzecke für Wanderer gestaltet werden. Mit Unterstützung durch EU-Fördermittel im Rahmen des Programmes zur Integrierten ländlichen Entwicklung gelang es der Stadt Lunzenau vom September 2013 bis Mai 2014 das Vorhaben auszuführen.